Jörn Benseler

"I have a dream, that my four little children will one day live in nation where they will not be judged by the color of their skin but by the content of their character." Dr. Martin Luther King, 1963


Demokratie allein reicht nicht

auch der Staat muss sich messen lassen (2024)

Insbesondere drei Begebenheiten der letzten zehn Jahre haben offenbart, dass wir nicht in der Lage oder nicht willens sind, gravierende Risiken für Deutschland und Europa in ausreichender Weise durch vorbeugende Maßnahmen zu minimieren:

  • der stetige Strom flüchtender Menschen nach Europa,
  • die Corona-Pandemie und
  • der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine.

Fahrlässig haben wir auch das Potenzial von Wetterereignissen, die zu katastrophalen Auswirkungen wie im Ahrtal führen können, unterschätzt oder ignoriert.

Die Regierenden in unserem Land scheinen eine Politik zu verfolgen, die durch Ideologie einerseits und durch parteipolitische Interessen andererseits bestimmt wird. Die systematische Analyse und Bewertung von real existierenden Risiken gehört offenbar nicht zum verpflichtenden Handwerkszeug moderner „Politik-Manager“.

Die Bürgerinnen und Bürger ihrerseits verfolgen mehrheitlich private Interessen und betrachten die Regierenden wahlweise als politische Dienstleister oder lästige Verbotsinstanz. Ein breites Selbstverständnis dafür, dass persönliche Freiheit auf Dauer nicht ohne Eigenverantwortung und gesellschaftliche Mitverantwortung zu haben ist, kann ich nicht erkennen.

Es stellen sich wiederkehrende Fragen. Fragen, die weder von den vielstimmig vorgetragenen Erklärungen in den diversen Medien noch von meinen eigenen Überlegungen überzeugend beantwortet werden. Gern würde ich darauf vertrauen, dass die politischen Entscheider Lösungen kennen und wirksame Maßnahmen veranlassen. Aber dieses Vertrauen stellt sich nicht ein. Der Eindruck, dass in den letzten Jahrzehnten zwar viel gemacht, aber wenig erreicht wurde, bestimmt mein Denken. Die aktuellen Politik-Manager wirken überfordert. Insgesamt macht die aktuelle Regierungsarbeit einen unprofessionellen Eindruck auf mich.

Um den ökonomischen, ökologischen und sozialen Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft gewachsen zu sein, muss sich unser Gemeinwesen in vielen Bereichen neu aufstellen und justieren. Voraussetzung dafür, dass diese notwendigen Veränderungen gelingen, ist eine angemessene, ehrliche und umfassende Selbstbewertung.

Es gibt Modelle, mit denen sozioökonomische Systeme, zu denen ich unser Gemeinwesen zähle, analysiert, bewertet und verbessert werden können. In erster Linie werden solche Modelle von Wirtschaftsunternehmen und Institutionen angewendet, die eine kontinuierliche Entwicklung und einen nachhaltigen Erfolg ihrer Organisation anstreben. Besonders das EFQM-Modell 2020 der European Foundation for Quality Management halte ich für geeignet, auch die Struktur und die Wirkweise eines Gemeinwesens abzubilden, um Methoden zur Bewertung und zur Verbesserung der Systemeigenschaften implementieren zu können. 

In meinem Beitrag "Demokratie allein reicht nicht" adaptiere ich das EFQM-Modell 2020 für das Gemeinwesen Deutschland. Ich erläutere, wie es zur systematischen Gesamtbewertung unseres Landes beitragen kann, und gebe Hinweise dazu, wie ich mir eine Umsetzung in die politische Praxis vorstelle.


Sieville

Schauspiel in 2 Aufzügen (2021)

Die Kolonie Sieville wurde von dem Milliardär Carl Sieven auf seiner Privatinsel gegründet. Sie sollte ein Ort sein, an dem Menschen gemeinsam eine Vision für eine friedliche, freie und nachhaltige Welt entwickeln. Seine Tochter Carla ließ ihren Mann und ihre gemeinsame Tochter Maya in Deutschland zurück, um Vize-Präsidentin der Sieville Foundation zu werden. Zum ernsten Konflikt zwischen Carla und ihrem Vater kommt es, als Carl Sieven die Altersforschung des Bio-Informa-tikers Greyde unterstützen will, der vollmundig behauptet, der erste Mensch, der 1000 Jahre alt wird, sei bereits geboren worden. Carla hält Greyde für einen Scharlatan und den Flirt mit der Unsterblichkeit für teuflisch. Über diesen Streit mit ihrem Vater übersieht Carla die Probleme ihrer Tochter Maya, die in Deutschland die Auswirkungen der Corona-Pandemie erlebt.

Das Stück ist vollständig online verfügbar: Sieville.

#lichterkettemoorum

Schauspiel in 3 Akten (2017)

Kim Nerius berichtet 2016 in ihrem Vlog „Nerius On Crime“ über einen Brandanschlag auf ein Asylbewerberheim in der Kleinstadt Moorum, bei dem ein Kleinkind ums Leben kam. Vor Ort hört sie von jugendlichen Neo-Nazis, die sich regelmäßig in der Gaststube "Urwurst" treffen. Zur gleichen Zeit trifft sich ihre Lebensgefährtin Bettina mit ihrem Schulfreund Alexander in Moorum. Dessen Sohn Walid ist zum Ziel rassistischer und homophober Angriffe geworden. Nach einer Hetzjagd durch die Stadt läuft Walid vor einen Bus. Alexander bangt um das Leben seines Sohnes.

Die Situation in Moorum spitzt sich weiter zu, als der Anführer der jugendlichen Neo-Nazis erschossen wird, und Bettina Alexander für den Todesschützen hält.

 

Das Stück ist vollständig online verfügbar: #lichterkettemoorum