KW 27 2017

Hannover stand in dieser 27. Kalenderwoche 2017 im Zeichen des Schützenfestes. Es war ein Fest, das Menschen in einem friedlichen Miteinander gefeiert haben! Hamburg musste stattdessen den G20-Gipfel ertragen.

Zu Beginn der Woche starben 18 Menschen bei einem Verkehrsunfall in Bayern in einem brennenden Bus. Am Ende der Woche verwandelten Verbrecher etliche Straßenzüge Hamburgs in einen brennenden Kriegsschauplatz.

In der Welfenfamilie gibt es Streit, die Finanzprobleme eines ehemaligen Tennisidols sind etliche Schlagzeilen wert, der Bundesrat winkt die "Ehe für alle" durch, und meine Nachbarn beschweren sich beim Bauamt unserer Stadt darüber, dass der Sichtschutz, den ich zusammen mit meinem Lebenspartner eine Woche zuvor am Rand unseres Grundstücks angebracht habe, zehn Zentimeter zu hoch sei. Im Gaypeoplezelt auf dem Hannoverschen Schützenfest wird derweil friedlich gefeiert - obwohl nicht nur Lesben und Schwule die Tanzfläche stürmen. Eigentlich möchte man unbeschwert darüber plaudern, dass im Gaypeoplezelt jeden Abend "die Hölle" los gewesen sei - wäre da nicht der G20-Gipfel in Hamburg...


...und wären da nicht die vielen absonderlichen Kommentare zu dieser sogenannten "Ehe für alle". Immer wieder liest man, die Ehe sei per Definition eine Verbindung von Mann und Frau, die Öffnung für alle Menschen daher ein Verfassungsbruch. Ist es nicht bemerkenswert, dass es diese Begriffsbestimmung der Ehe so gar nicht gibt - zumindest nicht in unserem Grundgesetz?!
Es gibt übrigens auch Stimmen, die der Polizei in Hamburg den Vorwurf machen, sie hätte die verbrecherischen Ausschreitungen von sogenannten "Demonstranten" durch ihr Verhalten provoziert. Wie verquer doch das Denken mancher Leute ist. Die einen sprechen Menschen, die gleichberechtigt ihren Willen zu gegenseitiger Liebe, Fürsorge und Verantwortung bekunden wollen, das Recht dazu ab, nur weil sie nicht heterosexuell veranlagt sind, die anderen erteilen Gewaltverbrechern "Absolution", weil sie von der Ordnungsmacht eines demokratischen Staates angeblich zur Rechtsbrechung gezwungen worden sind.


Das muss man nicht verstehen, und ich kann es auch nicht.


Die gute Nachricht der Woche hat leider auch etwas mit Kriminalität zu tun: eine Darknet-Plattform für Kinderpornografie mit fast 90.000 Mitgliedern wurde von der Polizei abgeschaltet. Ich würde gern wissen, wie viele von diesen "Usern" in einer wohldefinierten Ehe und Familie leben, und von ihren Nachbarn als nett, normal und unauffällig angesehen werden... aber vielleicht muss ich es auch gar nicht wissen, weil ich es mir denken kann.