21. Januar 2024
Menschen, denen auf Zeit Regierungsverantwortung übertragen wird, sind nach meinem Verständnis für das Gemeinwohl verantwortlich. Gemeinwohl bedeutet, dass die Interessen der Bürgerinnen und Bürger sowie die Interessen unterschiedlicher gesellschaftlicher Gruppen angemessen berücksichtigt und fair ausgeglichen werden. Das ist die Basis für ein friedliches Miteinander in einem Gemeinwesen. Mein Eindruck ist, dass viele der aktuell in Regierungsverantwortung stehenden Politiker diese Basis...
25. Juli 2021
Es ist schade, um nicht zu sagen ärgerlich, dass wir den Begriff "Kultur" überwiegend auf die "Schönen Künste" reduzieren. Derart eingegrenzt sind nur die Künstler "Kulturschaffende", und der große Teil unserer Gesellschaft ist ausgegrenzt, hat mit Kultur nichts zu tun. Aber das ist falsch, denn wir sind alle Kulturschaffende, weil wir zusammen die Kultur schaffen, die unser Gemeinwesen auszeichnet. Unsere Werte und Normen, unsere Gesetzgebung, unsere Städte und unsere Kulturlandschaften, unsere
14. Mai 2021
Unsere Nachrichtensendungen sind voll von negativen Meldungen. Das allein wirft die Frage auf, ob es wirklich keine positiven Nachrichten gibt, die des Berichtens wert wären. Aber es reicht offenbar nicht, über die Probleme und das Leid vor unseren Haustüren zu berichten, wir werden darüber hinaus ausgiebig über Amokläufe in den USA, über Zugunglücke in Taiwan, Überschwemmungen in China oder blutige Verbrechen rund um den Globus informiert. Mir stellt sich die Frage, welches Ziel die...
25. April 2021
Mir ist nicht mehr gegenwärtig, ob und wie uns in meiner Schulzeit die Grundrechte vermittelt worden sind. Würde ich behaupten, gar nicht, dann würde ich meinen Lehrern möglicherweise Unrecht tun. In Erinnerung geblieben sind mir entsprechende Unterrichtseinheiten allerdings nicht. Dabei gehört die Kenntnis unserer Verfassung m.E. zu den elementaren Bildungseinheiten, die uns vermittelt werden müssen. Und wie man an diversen Reaktionen zu der Aktion #allesdichtmachen gerade beobachten...
24. April 2021
Kaum wurde die Aktion #allesdichtmachen in den Medien verbreitet, sind bereits erste Berichte darüber zu lesen, dass sich einige der beteiligten "Promis" von der Aktion distanziert hätten. Von Ulrike Folkerts ist die Rede, von Kostja Ullmann, Heike Makatsch, Richy Müller, Meret Becker und anderen. Ich finde diese frühen Rückzieher bedauerlich. Es wäre bedauerlich, wenn die Schauspieler vor ihrer Teilnahme an dieser Aktion nicht damit gerechnet hätten, dass die Reaktionen auf ihre Videos...
24. April 2021
Die Aktion #allesdichtmachen von Schauspielern, die wir größtenteils aus Film und Fernsehen kennen, hat gestern mediale Aufmerksamkeit erregt. Es gab Beifall, es gab Empörung, es gab Zustimmung und Ablehnung. So weit, so üblich. Wie so oft bei derartigen Aktionen waren die Reaktionen darauf aufschlussreicher als die Aktion selbst. So wurde sie z.B. als "Katastrophe" und "Verhöhnung der Corona-Toten" bezeichnet. Auch wurde ihr vorgeworfen, dass sie Beifall von der "falschen Seite"...
25. April 2020
Momentan reden wir viel darüber, was uns krank macht, und darüber, wie wir wirksam verhindern können, dass ein Virus zu viele von uns gleichzeitig so ernsthaft erkranken lässt, dass die Anzahl der sog. Intensivbetten in unseren Krankenhäusern nicht ausreicht, um alle Schwerkranken angemessen zu versorgen. Vor einigen Wochen wurden uns Grafiken gezeigt, die uns den exponentiellen Anstieg erklärt haben: wenn eine infizierte Person drei weitere ansteckt, und diese drei Personen in kurzer...
08. Februar 2020
Wohl wissend, dass der Vergleich formaljuristisch nicht korrekt ist, bezeichne ich das, was nach der MP-Wahl in Thüringen passiert ist, als „kollektive Rechtsbeugung“. Politische Mitbewerber, Medien, Privatpersonen und selbst Parteifreunde haben den gerade erst gewählten Ministerpräsidenten von Thüringen derart unter öffentlichen Druck gesetzt, dass sich Herr Kemmerich nur 24 Stunden nach seiner Wahl zu einer Rücktrittserklärung genötigt sah. Man hat Herrn Kemmerich keine...
06. Februar 2020
Niemand sollte in Zweifel ziehen, dass die Wahl in Thüringen ein Akt repräsentativer Demokratie war. Aus dem Wahlergebnis von Thüringen sollte auch niemand ableiten, dass die repräsentative Demokratie als solches in Frage zu stellen wäre. Demokratie ist weder moralisch, noch führt sie zwangsläufig zu Ergebnissen, die angemessen und klug erscheinen. Wer sich jetzt empört oder Neuwahlen fordert, der sollte sich der Frage stellen, zu welchem Ergebnis Neuwahlen führen würden, und was die...
01. November 2019
Unser Zusammenleben ist ohne gegenseitiges Vertrauen nicht denkbar. Frei kann nur der sein, der anderen vertraut und gleichzeitig weiß, dass die Anderen ihm ebenfalls vertrauen. In unserem Alltag erleben wir es immer wieder, dass Vertrauen ausgenutzt wird. Das macht uns misstrauisch. Weil wir wissen, dass ein uneingeschränktes Vertrauen jedem und jeder gegenüber naiv ist, sprechen wir von dem "gesunden Misstrauen", oder wir sagen: "Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser". Aus diesem Grund...

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